Mittwoch, 20. Juni 2018

Ode an den Westwind (frei n. Percey Shelley)



Wenn die Sonne auch nur kürzer noch atmet –
umgeben von Verwandten:
zieht die Nacht
über das
zu blasse Gesicht;
begrabt sie feierlich!

*

Licht aus hohen Türmen,
Stürme aus Motoren,
Boden schwillt vor Gicht.
Ist das nicht ein Strom in diesen Straßen?
Peitscht der Wind ihn nicht mit Wucht
in einer asphaltierten Bucht,
zu Blumen wie Kristallen;
blauem Moos?


Los! Los! Los! Nimm mich mit,
Friede auf Erden und Kriege,
Wahnsinn, immer werdende,
sterbende Liebe
nimm mich in dich auf, dass ich
mit dir, Wind,
durch Schluchten dieser Häuser ziehe,
in den Lüften und Lungen liege
wie Smog.




(David Fuhr)

Der Autor: David Fuhr wurde im November 1993 geboren und studiert momentan an der Universität Hamburg Politikwissenschaften.

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